Wie fühlt es sich an, wenn man Kotor heute zum ersten Mal spielt – und welche Forderungen an das Remake ergeben sich daraus?
Matthias Schmid
25.01.2022 | 05:00 Uhr
Für seine Zeit war Star Wars: Knights of the Old Republic wegweisend. Aber wie fühlt sich das Rollenspiel an, wenn man es 20 Jahre später zum ersten Mal spielt?
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Inhaltsverzeichnis
2
Neues Spiel in neuen Schläuchen?
Der Zahn der Zeit
3
Kampf der Systeme
Wer macht das Spiel?
Biowares legendäres Star-Wars-Epos Knights of the Old Republic wird neu gemacht! Wow, diese Ankündigung vom September 2021 hatte gesessen. Fanfaren und Freudentränen, Feature-Wünsche und Fan-Forderungen allerorten. Doch wer könnte besser abschätzen, was das Kotor-Remake leisten muss, als jemand der das Original nie gespielt hat? Voilà, hier komme ich ins Spiel. Vom Nintendo-DS-exklusiven Sonic Chronicles abgesehen war Kotor bislang der blinde Fleck in meiner Bioware-Biografie. Für GameStar.de habe ich das geändert!
Um mir die volle Dröhnung zu geben, habe ich das einst gekaufte, aber nie angefasste Xbox-Spiel aus dem Regal geholt, um meine Series X damit zu füttern. Und mir gleichzeitig bei Humble Bundle für derzeit gerade mal 3,39 Euro die PC-Version heruntergeladen. Ja und dann habe ich zig Stunden in das beinahe 20 Jahre alte Spiel versenkt.
Hatte ich grundsätzlich Spaß damit? Ich, der keine wohligen Erinnerungen mit Kotor verbindet, obwohl er Star-Wars-Freund und Bioware-Sympathisant ist? Die Tatsache, dass ich diese vermutlich sehr seltene Kombination in meiner Person vereinige, stärkt mich in dem Glauben, dass gerade ich deshalb etwas Sinnvolles zum Remake sagen kann. Ohne die rosarote Retrobrille absetzen oder liebgewonnene Erinnerungen aus meinem Games-Gedächtnis zerbröseln zu müssen.
Um die gestellte Frage zu beantworten: Ja, ich hatte Spaß. Aber ich habe auch Probleme gesehen, die man nicht allein durch höher aufgelöste Texturen und 60 Bilder pro Sekunde in den Griff bekommt. Aber dazu später mehr, denn deswegen seid ihr ja vermutlich hier …
Der Autor
Matthias Schmid, Baujahr 1981, schreibt seit siebzehn Jahren hauptberuflich über Spiele – lange Jahre in Diensten des Print-Oldies M! Games (einst MAN!AC), danach bei 4Players. Er liebt pixelige Arcade-Action und Indie-Experimente ebenso sehr wie große Geschichten in offenen Welten, spielt besser virtuell Tennis als man es ihm ansieht und kann sich beim Thema Lieblingsspiel nicht zwischen Shenmue, Journey, Super Mario Galaxy und God of War entscheiden. Er schätzt Bioware-Rollenspiele vor allem wegen ihrer Figuren und moralischen Dilemmata – sein Lieblingstitel aus dem kanadischen Edmonton ist das erste Mass Effect.
Die Körperhaltung der Figuren ist etwas steif, die Hintergründe sind steril – Augenkrebs bekommt man von Kotor aber auch heute nicht.
Kotor-Geschichte
Beginnen wir zunächst mit einer kleinen Zeitreise: In welchem Rahmen erschien eigentlich dieses Kultspiel namens Knights of the Old Republic? Kotor ist das mittlere von drei prägenden Bioware-3D-Rollenspielen, die im Abstand von ebenso vielen Jahren veröffentlicht wurden.
Nachdem das Studio mit Baldur’s Gate 2 den bis dato vielleicht besten Genrevertreter überhaupt produziert hat, verlässt man die klassische isometrische Perspektive und veröffentlicht zuerst Neverwinter Nights (2002), dann Kotor (2003) und schließlich Jade Empire (2005).
Aus heutiger Sicht gibt es einige Parallelen zwischen diesen drei Spielen, vor allem Jade Empire geht mit seiner Grafik, dem Aufbau der Areale und manch flapsiger Dialogzeile in eine ähnliche Richtung wie Kotor. Damit ihr das Gefühl des Jahres 2003 so richtig nachempfinden könnt, hier noch ein paar weitere bekannte Titel des Jahres: Splinter Cell, Call of Duty, Max Payne 2, Deus Ex: Invisible War, Need for Speed: Underground.
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